Marie-Louise Ulveling wurde am 14. Februar 1892 in Diekirch geboren und stammt aus einem bürgerlichen Milieu. Sie beginnt ihre Sekundarschulzeit im Internat Sainte Sophie. Aus Protest gegen das Verbot der Lektüre von Friedrich Schillers "Don Carlos" verlässt sie die Schule nach einigen Monaten und nimmt Privatunterricht. Sie studiert zwei Semester lang Germanistik und Geschichte an der Universität Bonn, doch gesundheitliche Probleme durchkreuzen ihre Studienpläne.
Um 1920 heiratet Marie-Louise Ulveling den Rechtsanwalt Charles Tidick und wird nach nur zwei Jahren Ehe zur Witwe. Die junge Mutter muss allein für ihre Tochter Adeline sorgen und nimmt eine Stelle bei der Arbeitsbörse an. Ab 1934 veröffentlichte sie in den "Cahiers Luxembourgeois" kritische Artikel über das deutsche politische Regime.Während der deutschen Besatzung verlor Marie-Louise Ulveling aufgrund ihres Engagements in der Résistance ihre Stelle. Während sie den Fängen des Feindes entkommt, wird ihre Tochter, die ebenfalls sehr aktiv im Widerstand und Mitglied einer Geheimorganisation ist, in ein Konzentrationslager deportiert.
Glücklicherweise kehrt sie nach dem Krieg zu ihm zurück.
Ihr literarisches Werk, das Kurzgeschichten, Erzählungen und Veröffentlichungen in den Cahiers Luxembourgeois, dem Tageblatt, der Revue oder dem Lëtzebuerger Land umfasst, spiegelt ihren Kampf gegen Fanatismus, Unterdrückung und Intoleranz wider. Ihr ganzes Leben lang engagierte sich Marie-Louise Ulveling gegen soziale Ungerechtigkeiten und setzte sich für die Rechte der Frauen ein. Im "Zeichen der Flamme", einer ihrer bekanntesten Texte, behandelt das Thema der Hexenverbrennung.
Die Autorin stirbt im Alter von 97 Jahren.
Quellen:
● Germaine Goetzinger und Claude D. Conter: Tidick-Ulveling, Marie-Louise, in: Luxemburger Autorenlexikon, Centre National de Littérature, Mersch, 2007, Seite 613.
● Fernand Hoffman: Ein guter Mensch, in: Die Warte, 28. September 1989.
● Rosemarie Kieffer und Liliane Stomp-Erpelding: Marie-Louise Tidick-Ulveling, in: An Encyclopedia of continental Women Writers, Katharina M. Wilson, 1991, S.1234.
● Nicole Jemming: Frauen im Widerstand in Luxemburg, in: Wenn nun wir Frauen auch das Wort ergreifen, Germaine Goetzinger/Antoinette Lorang/ Renée Wagener, Publications nationales, 1997 S. 320-333.