Rue Marie Heffenisch - Straßen

Rue Marie Heffenisch

Colmar-Berg
Resistenzlerin im 2. Weltkrieg
Deportiert in das Frauengefängnis in Flußbach
Name
Marie
Heffenisch
Geburtsjahr
1902
Todesjahr
1985
Wohnorte
Colmar-Berg, Düdelingen, Ettelbruck

Who is she?

Nathalie Marie Heffenisch wird am 14. Oktober 1902 in Colmar-Berg von den Eltern Théodore Heffenisch und Susanne Berens geboren. Das Ehepaar eröffnet das Café Heffenisch, das erst vor kurzem geschlossen wurde.


Im Alter von 20 Jahren heiratet Marie Sébastian Carmes und lebt fortan in Ettelbrück. Drei Jahre später wird ihre Tochter Olga geboren. Ein erster schwerer Schicksalsschlag ist der Tod ihres Mannes im Jahr 1932. Marie zieht nach Düdelingen und übernimmt das Hotel Hengesch in der Rue de la Libération.


1941 engagiert sich Marie in der Ortsgruppe des "Luxemburger Fräiheetsbond" - (LFB). Die Ortsgruppe wurde in ihrem Hotel gegründet. Das Hotel dient als Versteck für illegale Zeitungen und Flugblätter und als Unterkunft für 7 Refraktäre. Marie kümmert sich auch um gefälschte Papiere.


Leider gehört das Hotel zu vielen anderen Verstecken, die 1944 von den Besatzern entdeckt werden. Marie Heffenisch wird verhaftet und kommt in das Gefängnis in Luxemburg-Grund. Dort lernt sie Marie Brix-Kopp aus Esch/Alzette kennen, die in ihrem Tagebuch darüber berichtet.


Doch ihr Martyrium hat gerade erst begonnen. Im Juli 1944 wird Marie in das Frauengefängnis in Flußbach deportiert, später nach Wittlich. Marie lernt die beiden jungen Widerstandskämpferinnen Madeleine Bauler und Marie-Thérèse Wagener kennen. Madeleine Bauler schrieb in ihren Memoiren, dass Mammy Carmes bei ihnen war. "(...) Mammy Carmes war sehr verbittert über den Verlust ihres einzigen Sohnes, der ebenfalls sehr aktiv im Widerstand war und im Alter von 18 Jahren in einem Gefängnislager durch eine Mine geprellt wurde".


Nach einem Zwischenfall, der durch die Aussage einer Wärterin ausgelöst wurde, wird Marie Carmes in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert - ein Lager, in dem sich 1944 über 41.000 Frauen befanden. An Weihnachten desselben Jahres sah Madeleine Bauler Marie Carmes in Ravensbrück wieder. Sie schreibt in ihr Tagebuch: "Hier haben wir Madame Carmes wiedergesehen. Sie war nicht wiederzuerkennen. Marie Carmes gibt ihr Essen an junge Mädchen weiter und argumentiert, dass junge Menschen diese Hölle überleben müssen und dass sie selbst alt sei.


Marie Carmes überlebte das Martyrium und kehrte im Juni 1945 nach Luxemburg zurück. Sie erhält 1968 die Medaille "Ordre de la Résistance".


Sie starb 1985 in Niedercorn.

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