Catherine Welbes, geboren 1881, wohnt zusammen mit ihrem Ehemann Alex Krieps in Differdingen, rue de la poste. Die Eheleute haben drei Kinder, Marguerite, Mathias (besser bekannt als Albert) und Emile. Sie betreiben einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb und ein Sägewerk. 1932 wird die Familie zum ersten Mal auf eine harte Probe gestellt: Alex Krieps verliert durch einen tragischen Unfall sein Leben.
Einige Jahre später brachte die Invasion der deutschen Truppen weiteres Unglück über die Familie, die sich der Résistance angeschlossen hatte und den Verweigerern Zuflucht bot. Die Tochter Marguerite und ihr Mann François Graeve, die ebenfalls im Haus der Familie wohnen, werden zu Schleppern. Gemeinsam mit Josy Goerres gründet Sohn Emile die Organisation "Service d'Action et de Renseignement des Patriotes Indépendants" (SAR-PI-MEN). Ihre Aufgabe: Luxemburger und Kriegsgefangene nach Frankreich zu schmuggeln.
Emile Krieps wird von der Gestapo verhaftet, aus dem Lager Hinzert entlassen und schafft es schließlich, nach London zu gelangen. Aufgrund einer Denunziation muss das Ehepaar Graeve fliehen. Die Deutschen befragen Catherine Krieps-Welbes in ihrer Küche über den Aufenthalt ihrer Tochter Marguerite, ohne zu ahnen, dass sich unter der Küchenbank ein junger Luxemburger verbirgt. Die Situation wird kritisch, als dem Vernehmer ein Foto aus der Hand fällt: Der junge Luxemburger könnte gesehen werden. Kaltblütig hebt Catherine Krieps-Welbes das Foto schnell auf, bevor der Verweigerer gefunden werden kann.
Die deutschen Besatzer sind bestrebt, ihre Tochter zu finden, und verhaften Catherine und ihren Sohn Albert. In der Villa Pauly erleiden die 60-jährige Frau und der junge Mann schreckliche Qualen. Albert wird in das Konzentrationslager Hinzert gebracht. Catherine Krieps-Welbes wird sechs Tage lang in Grund inhaftiert und später aus Mangel an Beweisen freigelassen.² Obwohl sie bei ihrer Schwester in Vianden Unterschlupf findet, bedrückt sie zunehmend die Ungewissheit über das Schicksal ihrer Kinder.
Die Erleichterung ist groß, als die Mutter ihre Kinder nach dem Krieg unversehrt wiederfindet.
Catherine Krieps-Welbes erhält das Croix de la Résistance (Widerstandskreuz). Sie stirbt 1954