Rue Lou Koster - Straßen

Rue Lou Koster

Luxemburg
Musikkomponistin
Kämpferin für die Rechte der Unterdrückten und Minderheiten
Name
Lou
Koster
Geburtsjahr
1889
Todesjahr
1973
Wohnorte
Luxemburg-Stadt

Who is she?

Lou Koster wurde am 7. Mai 1889 in Luxemburg-Stadt in eine Musikerfamilie geboren. Ihr Großvater Franz Ferdinand Bernard Hoebich, der erste Chef der Militärmusik, unterrichtete sie in Musiktheorie, Geige und Klavier - ein Privileg, das damals nur wenigen Mädchen zuteil wurde. Lou Koster schloss ihr Studium am Konservatorium für Musik ab, das 1906 eröffnet wurde. Sie selbst war dort von 1908 bis 1954 als Lehrerin tätig.

Ihre ersten öffentlichen Auftritte waren, zusammen mit ihren Schwestern Laure (Lory) und Lina, musikalische Begleitungen von Stummfilmen oder gelegentliche Konzerte. Wie ihre Schwester Lory Koster schwimmt die Musikerin auch gerne. In den Pausen zwischen den Wettkämpfen im Swimming Club Luxembourg begleitet Lou Koster am Klavier die Einlagen eines Orchesters, das über den Duschkabinen installiert ist.

Ihre wahre Leidenschaft ist jedoch das Komponieren von Musik, die von der Romantik inspiriert ist. Sie erklärt: "Wie ein Maler mit Farben spielt, um daraus eine Komposition zu machen, die Gefühle und Emotionen ausdrückt, so komponiere ich Melodien, die das, was ich beim Lesen eines stimmungsvollen Gedichts empfinde, in Musik ausdrücken können". Die Künstlerin vertonte zahlreiche Werke von Alfred de Musset, Paul Verlaine, Nik Welter und Willy Goergen. Die Komponistin interessiert sich besonders für die luxemburgische Poesie. Ihre Bearbeitung des Librettos von Batty Weber als Operette markiert den Beginn ihrer Karriere als Komponistin. Ihre Instrumentalkompositionen für Orchester sind weniger bekannt.

Während Lou Koster zu Beginn ihrer Karriere eine schüchterne, unsichere junge Frau war, die von Zweifeln an ihren beruflichen Fähigkeiten geplagt wurde, gewann sie mit zunehmendem Alter an Selbstvertrauen und wurde in der Lage, ihren Werken den richtigen Wert beizumessen. Lou Koster ist sich jedoch der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern bewusst und setzt sich für die Rechte der Frauen ein: "Wann ech e Mann wir, dann hätt ech et vill méi einfach".

Lou Koster wird vor allem durch ihr Spätwerk nach einem Text von Nik Welter bekannt. Eine erste öffentliche Aufführung fand 1972 in der Basilika von Echternach statt, ein Jahr vor seinem Tod. Mehr als dreißig Jahre später werden im September 2009 zwei weitere Konzerte veranstaltet. Anschließend nimmt das Centre national de l'audiovisuel die Ballade auf CD auf, um das musikalische Erbe Luxemburgs zu bewahren.

Lou Koster starb am 17. November 1973 in Luxemburg-Stadt. Al Schmitz beschreibt seinen Charakter in einem Artikel im Tageblatt mit folgenden Worten: "So war auch die Frau, welche diese Musik schrieb. Schlicht und bescheiden, doch kämpferisch, wenn es um die Rechte der Unterdrückten und der Minderheiten ging. Lou Koster trauerte einer fast utopischen Romanik nach, doch wunderte es ihre Freunde nicht, sie in Anti-Kriegs- Meetings oder bei Versammlungen der Frauenbewegungen zu sehen. Lou Koster verabscheute physische Gewalt, viel mehr noch die Unfreiheit des Geistes."

Quellen:
● Danielle Roster: Die Komponistin Lou Koster (1889-1973) in Wenn nun wir Frauen auch das Wort ergeifen S. 290-307.
● Al Schmitz. "Lou Koster 1889-1973. Der große Luxemburger Komponist zum Gedenken." In: "Tageblatt", 26. November 1973.
● http://www.cid-femmes.lu/id_article/42
● Pressemappe "Der Geiger von Echternach": http:www.trifolion.lu

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