Rue Annette Schwall-Lacroix

Rue Annette Schwall-Lacroix

Steinfort
Rechtsanwätin
Frauenrechtlerin, Mitglied im Staatsrat
Name
Annette
Lacroix
Geburtsjahr
1927
Todesjahr
2013
Wohnorte
Luxemburg-Stadt

Who is she?

Annette Lacroix, die aus einer berühmten luxemburgischen Familie stammt, hätte sich mit einem wohlhabenden Leben zufrieden geben können. Ihr Großvater war Léandre Lacroix, ein Rechtsanwalt, Gründungsmitglied der Banque Générale du Luxembourg, Abgeordneter und Bürgermeister der Stadt Luxemburg (1914-1918). Die junge Frau, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzte, wählte jedoch einen zur damaligen Zeit eher ungewöhnlichen Lebensweg.

Während der Nazi-Besetzung weigert sich Annette Lacroix, der Hitlerjugend beizutreten, und wird vom Gymnasium verwiesen. Sie arbeitet drei Jahre lang in einer Gärtnerei in Kirchberg. Später nimmt sie ihr Studium in Luxemburg und Paris wieder auf, um Anwältin zu werden.

Annette Lacroix heiratet 1955 Georges Schwall, Friedensrichter in Diekirch. Sie schließt sich der luxemburgischen Frauenrechtsbewegung an und erarbeitet gemeinsam mit anderen Juristinnen Gesetzesvorschläge für die Emanzipation der Frau, die bis 1972 als unmündig behandelt wurde. Diese Texte zu den "Rechten und Pflichten der Ehegatten" und den "ehelichen Güterständen" wurden von der damals einzigen weiblichen Abgeordneten Astrid Lulling in die Kammer eingebracht und von den Abgeordneten J.P. Glesener, Adrien van Kauvenberghe, Emile Schaus und Gaston Thorn unterstützt.

Annette Schwall-Lacroix war eine charakterstarke Frau, die sich stark für die Ärmsten der Armen einsetzte. Seit 1988 ist sie Mitglied des Verwaltungsrats des Roten Kreuzes und spielt dort eine sehr aktive Rolle. Sie engagierte sich in vielen anderen Vereinigungen wie der Fédération Luxembourgeoise des Femmes Universitaires, dem Conseil National des Femmes du Luxembourg, der Stiftung Jean Monnet pour l'Europe und dem Komitee der Association luxembourgeoise pour les Nations Unies. Die Anwältin war lange Zeit Vorsitzende des Freundeskreises von Colpach.
Ihr hohes Ansehen, ihre progressiven Ideen und ihr Engagement brachten ihr 1975 den ersten Sitz im Staatsrat ein, der einer Frau angeboten wurde. Die Juristin wird dort 24 Jahre lang sitzen. Doch der Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern blieb ihr Steckenpferd. Annette Schwall-Lacroix setzt sich besonders für die Lohngleichheit ein.

Die Grande Dame besticht durch ihre Bescheidenheit und ihr edles Herz. Ihr ist es nicht wichtig, in der ersten Reihe zu erscheinen, sondern sie möchte mit ihrer Arbeit Ergebnisse erzielen. Annette Schwall-Lacroix starb am 17. März 2013.

Quellen:
● Tageblatt Vorkämpferin für Frauenrechte 2013.
● Handbook on the History of European Banks, herausgegeben von Manfred Pohl , Edward Elgar Publishing, 1994.
● Lëtzebuerger Land -16.07.1999

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